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WO BITTE ist hier die Kunst? Laut Einladungskarte
müßte im "Hemdendienst" eine Ausstellung von Bernd
Klausecker zu sehen sein, doch davon ist offensichtlich keine Spur. Wird
man hier in die Irre geführt, handelt es sich um einen schlechten
Scherz? Mitnichten. Die Kunst versteckt sich nur, will gefunden werden.
Erst wer sich länger in dem Raum aufhält, beginnt sich zu wundern
- zunächst darüber, daß vermeintlich unmotiviert Leuchtstrahler
aufgestellt wurden. Sie werfen helles Licht auf Klauseckers unscheinbare
Arbeiten. Da deutet der Akademieabsolvent (Knaupp-Schüler) etwa ein
Emaillewaschbecken an der Wand an, hat die Bretterwand, die den Raum trennt,
mit brauner Rostschutzfarbe gestrichen oder die Fensterbank mit Latexfarbe
belegt. Worum es ihm geht? Der Besucher soll sich mit dem Raum auseinandersetzen,
ihn anders sehen und wahrnehmen. Dafür nimmt er auch in Kauf, daß
irgendwelche Rohre, Wandlöcher oder Fensterbeschriftungen seinem
Oeuvre zugeschrieben werden. |